Tatort Krankenhaus - Raucherbein

Shownotes

Martin (53) arbeitete als Gärtner und hätte beinahe sein Bein verloren. Nur mit viel Glück blieb ihm eine Amputation erspart.

Martin leidet an dem, was man umgangssprachlich als "Raucherbein" bezeichnet, welches auch schnellstmöglich operiert wird. Nach der OP leidet Martin jedoch unter stärksten Schmerzen im rechten, angeschwollenen Bein.

Die langjährige Radiomoderatorin Tanina Rottmann und der aus dem TV bekannte Patientenanwalt Peter Gellner schildern auf verständliche Art und Weise echte Fälle ärztlicher Kunstfehler und geben wertvolle Tipps aus der Insiderperspektive.

Fragen, Anregungen und Kritik gerne an: info@tatort-krankenhaus.de

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Transkript anzeigen

00:00:00: * Musik *

00:00:03: "Tatort Krankenhaus", der Podcast mit Tanina Rottmann und Peter Gellner.

00:00:27: Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr heute wieder bei uns reinschneit.

00:00:31: Wir freuen uns, dass ihr wieder dabei seid.

00:00:34: Und seit hoffentlich genauso gespannt auf den neuen Fall,

00:00:37: den wir euch heute präsentieren wie wir.

00:00:39: Bevor es hier in die vollen geht,

00:00:41: nehmen wir uns wieder einen Moment Zeit für eure Hörerpost.

00:00:44: Ihr schickt uns ja wirklich absolut unterschiedliche Mails.

00:00:47: Mal ist da Lob dabei, vielen Dank, mal Kritik.

00:00:49: Auch vielen Dank.

00:00:51: Oft sind es mittlerweile auch persönliche Geschichten,

00:00:53: die ihr erlebt habt.

00:00:55: Und besonders spannend finden wir es auch,

00:00:57: wenn uns Mitarbeiter aus dem medizinischen Bereich schreiben.

00:01:00: Ehrlich gesagt, geht uns da erst mal immer so ein ganz kleines bisschen die Düse.

00:01:04: Weil wir dann Kritik erwarten, so nach dem Motto,

00:01:06: was erzählt ihr zwei denn da eigentlich?

00:01:08: Ihr arbeitet ja nicht in der Medizin,

00:01:10:  ihr habt ja keine Ahnung, wie das hier läuft

00:01:12: und warum Dinge so passieren, wie sie passieren.

00:01:15: Aber auch da klärt er uns ja immer mal wieder so ein Stück weit auf.

00:01:18: Da habt ihr natürlich auch vollkommen recht mit.

00:01:21: Wir sind beide keine Mediziner,

00:01:23: aber haben doch ein Stück weit Erfahrung im Bereich der Medizin.

00:01:28: Obwohl manchmal das Halbwissen auch gefährlich sein kann.

00:01:32: Darauf achten wir schon und versuchen es insoweit auch immer richtig zu machen.

00:01:37: Wir können euch nämlich auch berichten,

00:01:39: welche Dinge sich in Praxen oder Krankenhäusern ereignet haben

00:01:43: und die dann zu einem juristischen Fall wurden.

00:01:46: Und allein das ist Grundlage für unseren Podcast.

00:01:49: Es gibt auch immer den medizinischen Blick auf die einzelnen Fälle

00:01:54: durch entsprechende Fachmediziner.

00:01:56: Und den juristischen Background, den ihr im Podcast hört,

00:02:01: den kann ich euch denke ich mal nach mehr als 28 Jahren Arzthaftungsrecht

00:02:07: doch ganz ordentlich, glaube ich, liefern.

00:02:10: Und darum denke ich seit ihr insoweit hier gut und richtig aufgehoben,

00:02:15: wenn ihr etwas über das Medizinrecht lernen möchtet.

00:02:19: Ich glaube, da haben wir bei dir jetzt auch schon jede Menge gelernt

00:02:21: in unseren Podcast-Folgen.

00:02:22: Aber wie gesagt, die andere Seite ist natürlich auch mega spannend.

00:02:27: Und deshalb haben wir für euch heute mal die Mail vom Sven mitgebracht.

00:02:31: Und der schreibt uns Folgendes.

00:02:34: Halli, hallo, Tanina, hallo, Peter.

00:02:36: Ich bin seit 1992 als medizinischer Fachangestellter

00:02:39: (damals noch eher abwertend Arzthelfer genannt) tätig.

00:02:44: Hier habe ich bisher ausschließlich im Bereich der Orthopädie-Unfallchirurgie

00:02:49: in unterschiedlichen Praxen und Kliniken gearbeitet.

00:02:52: Derzeit ebenfalls in einer Klinik in der Abteilung für Unfallchirurgie.

00:02:57: Wie man ja in eurem Podcast hören kann, passieren halt leider Fehler in Kliniken.

00:03:03: /Praxen, vermutlich täglich.

00:03:06: Tendenziell sitze ich hier ein wenig zwischen den Stühlen,

00:03:09: schreibt Sven, was den Umgang mit Patienten auf der einen

00:03:12: und den immer weiter steigenden Druck auf das medizinische Fachpersonal

00:03:16: und die Ärzteschaft auf der anderen Seite anbelangt.

00:03:19: Ich arbeite mittlerweile fast ausschließlich im Bereich der Verwaltung, also im Sekretariat,

00:03:24: sehe aber über die vielen Jahre und die hier gemachten Erfahrungen immer öfter,

00:03:29: dass ein ganz großer Punkt mit dem Thema genereller Umgang mit Patienten zu tun hat.

00:03:35: Oft werden Beschwerden nicht ernst genommen zu schnell als psychosomatisch

00:03:39: oder ähnliches abgetan und/oder.

00:03:41: Es gibt mangelnde Empathie gegenüber den Betroffenen.

00:03:44: Gepaart mit dem Faktor Zeit und einem vollen Wartezimmer führt es dann zu Fehlern,

00:03:49: die man wirklich vermutlich hätte vermeiden können.

00:03:53: Er schreibt weiter, ich rede hier nicht schon von stattgefundenen OP's.

00:03:58: Nein, die Fehlerkette beginnt oft schon beim falschen Zuhören

00:04:01: und nicht auf den Patienten eingehen.

00:04:04: Das war für mich letzten Endes mit einer der Gründe,

00:04:06: warum ich mich in den letzten Jahren von der "Patientenfront" zurückgezogen habe

00:04:11: und jetzt in der Verwaltung arbeite.

00:04:13: Hier habe ich auch, wenn ich nicht am Patienten bin,

00:04:16: sogar eher die Möglichkeit Fehler aufzudecken

00:04:18: und durch Recherche und Informationsweitergabe Schlimmeres zu verhindern.

00:04:22: Ich bin gespannt auf eure weiteren Folgen, bei denen ich sicher sehr viel lernen kann

00:04:26: und durch eine somit noch ausgepfeiltere Sensibilisierung

00:04:30: vielleicht das eine oder andere im Umgang mit Patienten verbessern kann.

00:04:33: Viele Grüße aus Ketsch bei Heidelberg vom Sven.

00:04:37: Lange Mail, aber eine tolle Mail, wie ich finde.

00:04:40: Deswegen als erstes erstmal vielen Dank für deine Nachricht

00:04:43: und diese interessanten Infos.

00:04:45: Bei dir hört man auf jeden Fall, Peter, finde ich also sehr deutlich raus,

00:04:48: dass ihm das Patientenwohl sehr am Herzen liegt

00:04:51: und dass er seine Arbeit mit großer Hingabe und Überzeugung macht

00:04:54: und mit Verantwortung.

00:04:56: Spannend finde ich auch den Hinweis, dass eine "Schuld"

00:04:59: bei einem Behandlungsfehler so oft auf Zeitmangel und fehlende Empathie zurückzuführen sei.

00:05:05: Was sagt denn da der Anwalt dazu?

00:05:08: Ja, der Zeitmangel ist sicherlich ein ganz großes Problem.

00:05:12: Es bleibt gerade jetzt auch für das pflegerische Personal

00:05:15: sehr wenig Zeit für den einzelnen Patienten.

00:05:19: Wir wissen alle, dass wir nicht ausreichend personell versorgt sind.

00:05:24: Es kommen zu wenig medizinische Fachkräfte auf den einzelnen Patienten,

00:05:30: wenn es vorher vor Jahren vielleicht ein Verhältnis von zwei oder drei oder vier zu eins war,

00:05:36: sind die Zahlen deutlich gestiegen.

00:05:38: Und dann bleibt für den einzelnen weniger Zeit.

00:05:41: Das gilt auch für die Ärzte natürlich.

00:05:43: Die sind sehr beschäftigt auch.

00:05:45: Das ist ja bei uns mittlerweile ein Schlagwort

00:05:48: und das auch zurecht mit viel Bürokratie.

00:05:51: Und das geht auch zu Lasten der Versorgung des Patienten.

00:05:55: Also da gibt es sicherlich viele Bereiche,

00:05:58: wo man die Patientenversorgung verbessern kann.

00:06:01: Sven, an dieser Stelle nochmal also vielen herzlichen Dank

00:06:04: für den kleinen Einblick, den du uns da in deine Berufswelt geliefert hast.

00:06:08: Das sind ja auch die Geschichten, um die es bei uns hier geht.

00:06:11: Und wenn ihr bereit seid und Peter, du auch, dann starten wir mit unserem heutigen Fall.

00:06:15: Ja, ich bin startklar.

00:06:17: Okay. So, diese tragische Geschichte heute betrifft Martin.

00:06:22: Er ist 53 Jahre alt, arbeitet als Gärtner.

00:06:25: Martin hätte beinahe sein Bein verloren.

00:06:28: Nur mit viel Glück blieb ihm eine Amputation erspart.

00:06:31: Aber nachdem, was ihm widerfahren ist,

00:06:34: kann man hier eigentlich nicht wirklich von Glück sprechen,

00:06:36: denn Martin kann seinen Beruf nicht mehr ausüben.

00:06:39: Er ist jetzt Frührentner, täglich ist er auf fremde Hilfe,

00:06:43: ein Rollator, starke Medikamente angewiesen.

00:06:46: Aus seiner Wohnung musste er ausziehen,

00:06:48: weil er sie mit seiner geringen Behindertenrente nicht mehr bezahlen konnte.

00:06:51: Und mittlerweile wohnt er bei einem Freund.

00:06:54: Das ist jetzt erstmal auch nur ein ganz kleiner Auszug aus seinem heutigen Leben

00:06:58: und ihr werdet später noch mehr erfahren.

00:07:00: So, wir wollen natürlich wissen, wie ist es dazu gekommen?

00:07:03: Martin leidet an dem, was man umgangssprachlich als "Raucherbein" bezeichnet.

00:07:09: Peter, jetzt wissen wir in Martins Fall überhaupt nicht,

00:07:12: ob der überhaupt Raucher ist oder war,

00:07:14: aber der Begriff Raucherbein ist ja sowieso recht irreführend.

00:07:17: Ja, das ist vollkommen richtig.

00:07:19: Rauchen ist zwar die häufigste Ursache für das sogenannte Raucherbein,

00:07:23: aber auch Nicht-Raucher können von der Krankheit betroffen sein.

00:07:27: Insofern ist die Bezeichnung, wie du richtigerweise gesagt hast, irreführend

00:07:32: und medizinisch gesehen nicht immer korrekt.

00:07:35: Also beim Raucherbein handelt es sich um die periphere, arterielle Verschlusskrankheit.

00:07:40: Das hat vielleicht der ein oder andere schon mal gehört.

00:07:43: Bei dieser wird durch Verkalkungen oder andere Ablagerungen

00:07:46: an den Innenseiten der Arterien das Volumen des Gefäßes so weit eingeengt,

00:07:51: dass das betroffene Bein nicht mehr ausreichend durchblutet werden kann.

00:07:56: Da Rauchen genau zu diesen Verkalkungen führen kann, sind Raucher daher deutlich häufiger gefährdet,

00:08:03: von der peripheren, arteriellen Verschlusskrankheit betroffen zu sein, als Nichtraucher.

00:08:09: Es gibt aber noch zahlreiche weitere Risikofaktoren,

00:08:12: die die Entstehung und das Fortschreiten dieser Verschlusskrankheit ebenfalls begünstigen.

00:08:18: Ja, und die habe ich uns mal rausgesucht.

00:08:20: Da wäre zum einen erhöhter Blutzucker, also das bedeutet,

00:08:24: besonders bei Diabetikern ist das Risiko hoch, dass sich Ablagerungen in den Gefäßen bilden,

00:08:29: die dann zu einer Einengung der Arterien führen können.

00:08:32: Daher ist es sehr wichtig, einen vorhandenen Diabetes wirklich gut einzustellen

00:08:37: und den Blutzucker regelmäßig zu kontrollieren.

00:08:40: Rauchen hattest du schon genannt, Peter.

00:08:42: Und auch ein erhöhter Blutdruck und zu hohe Cholesterinwerte begünstigen die Entstehung eines Raucherbeins.

00:08:48: Da heißen die Zauberworte natürlich wie jeder Arzt es rät:

00:08:51: Gesunde Ernährung und Bewegung.

00:08:54: Fettschstoffwechselstörungen können ein Raucherbein begünstigen.

00:08:57: Hohes Alter ist ein Faktor.

00:08:59: Das männliche Geschlecht, Männer erkranken deutlich häufiger daran.

00:09:04: Und dann kann der Hang zum Raucherbein auch noch erblich veranlagt sein.

00:09:08: Das kommt aber eher selten vor.

00:09:10: Vielleicht noch an dieser Stelle eine kleine Ergänzung zur Häufigkeit der Erkrankung.

00:09:15: Und zwar leiden in Deutschland nach Angaben der deutschen Gesellschaft

00:09:20: für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin rund 4,5 Millionen Menschen

00:09:25: an der besprochenen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.

00:09:29: Die kürzt man auch kurz ab im Medizinjargon als PAVK.

00:09:34: Und die tritt in 90 Prozent, also fast immer, in den Beinen auf.

00:09:41: Und die anderen 10 Prozent betreffen die Arme.

00:09:44: Und Männer erkranken meist vor dem 55. Lebensjahr

00:09:49: und, wie du schon gesagt hast, dreimal öfter als Frauen.

00:09:52: Verursacht und verschlimmert wird die PAVK vor allem durch ein Zusammenspiel von mehreren Risikofaktoren.

00:10:00: Martin jedenfalls leidet unter den typischen Beschwerden bei einem Raucherbein,

00:10:04: denn bei ihm ist die eingeschränkte Durchblutung schon weit fortgeschritten.

00:10:08: Im Anfangsstadium der Krankheit hatte eigentlich kaum was davon gemerkt.

00:10:12: Die Durchblutung reichte da noch aus, dass er einfach auch schmerzfrei gehen konnte.

00:10:16: Da sprichst du gerade das perfid und gefährliche dieser Krankheit an, Tanina

00:10:20: Nämlich die PAVK verläuft lange Zeit vollkommen unbemerkt und beschwerdefrei, zumindest im Stadium 1.

00:10:29: Dann werden die ersten Anzeichen oft nicht ernst genommen.

00:10:32: Und erst, wenn wirklich Schmerzen beim Gehen oder gar im Ruhestand auftreten,

00:10:37: gehen viele Betroffene zum Arzt.

00:10:39: So wie Martin in unserem Fall.

00:10:41: Seine Symptome sind mittlerweile stark ausgeprägt, seine rechte Wade schmerzt.

00:10:46: Er ist regelrecht schwach auf den Beinen. Die Haut ist kalt an der Stelle, sie ist blass.

00:10:51: Das bedeutet, bei ihm ist die betroffene Arterie zu mindestens 90% verschlossen.

00:10:57: Denn bis dahin wird die Ernährung der Füße und Beine über Parallelgefäße immer noch gesichert.

00:11:02: Also muss man überlegen, so großartig ist unser Körper und versorgt sich,

00:11:07: solange es geht, eben doch noch weiter.

00:11:09: Martins Zustand ist alles andere als großartig und das ist auch wirklich mittlerweile sehr gefährlich.

00:11:15: An der Stelle nochmal eine kleine, aber beunruhigende Statistik.

00:11:19: In der Regel sind bei PAVK-Patienten nicht nur die Arterien der Beine verengt,

00:11:25: sondern gleichzeitig die Herz- und Hirnversorgenden Schlagadern.

00:11:30: Und deshalb haben diese Patienten ein erhöhtes Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt oder auch einen Schlaganfall.

00:11:36: Also keine guten Aussichten hier für Martin.

00:11:39: Deshalb wird er auch schnellstmöglich operiert.

00:11:42: Bei dieser OP implantiert der Arzt eine Y-Prothese.

00:11:47: Das ist eine sehr häufige Methode bei der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.

00:11:52: Diese Prothese hat einfach die Form eines Y, wird zwischen der Bauchaorta und den Beckenarterien eingefügt

00:12:00: und hilft dabei, die Durchblutung wiederherzustellen und damit natürlich auch die Symptome zu lindern.

00:12:05: Und sie ist auch ein Zeichen dafür, dass es bei Martin 5vor12 ist,

00:12:09: denn diese Y-Prothese wird oft bei fortgeschrittenen Stadien der PAVK eingesetzt,

00:12:15: wenn andere Behandlungen gar nicht mehr ausreichen.

00:12:18: Am ersten Tag nach der Operation klagt Martin über stärkste Schmerzen im rechten Bein.

00:12:24: Und das sieht auch fürchterlich aus. Es ist dick angeschwollen. Es ist lila verfärbt.

00:12:29: Martin bekommt jetzt starke Schmerzmedikamente. Das sind Tabletten, keine Infusion.

00:12:34: Und es hilft auch nicht. Also mittlerweile schreit Martin wirklich laut vor Schmerzen

00:12:39: und er ist auch im wahrsten Sinne nicht mehr Herr seiner Sinne.

00:12:42: Also er macht einen sehr verwirrten Eindruck.

00:12:45: Der behandelnde Arzt will sich rückversichern, informiert telefonisch die Oberärztin.

00:12:50: In diesem Telefonat äußert der Arzt den Verdacht auf ein Kompartment-Syndrom.

00:12:55: Peter, das hast du uns schon mal erklärt. Hilf uns nochmal kurz bitte.

00:12:59: Darunter versteht man quasi den Anstieg des Gewebedrucks in verschiedenen Logen.

00:13:05: Also man sagt da KompartimentsM zu.

00:13:08: Da kann der Patient, kann den Arm oder das Bein kaum bewegen

00:13:12: und selbst eine passive Bewegung löst größte Schmerzen aus.

00:13:17: Und es geht einher mit dem Taubheitsgefühl und Kribbeln im betroffenen Bereich.

00:13:22: Die Oberärztin empfiehlt in diesem Moment den diensthabenden Chirurgen zu informieren.

00:13:28: Der untersucht Martin und stellt eine gespannte Wade fest.

00:13:32: Und es wird auch noch Blut entnommen.

00:13:35: Die Laborergebnisse zeigen einen deutlichen Anstieg der Kreatinkinase.

00:13:40: So, was bedeutet nun das? Ein hoher CK-Wert, so nennt sich das in diesem Fall,

00:13:44: ist zunächst immer ein Hinweis für eine Muskelschädigung.

00:13:48: Ein deutlich erhöhter Wert allerdings, deutet auf Schäden des Herzmuskels hin.

00:13:52: Und das kann zum Herzinfarkt führen.

00:13:55: Ich hoffe, dass ich das an dieser Stelle so weit richtig wiedergegeben habe.

00:13:58: Peter, du gibst keine Widerworte.

00:14:00: Also ich denke, das passt so weit. Ich bin da jetzt auch kein Experte.

00:14:04: Aber so hätte ich es auch beschrieben.

00:14:06: Ja, ich habe es mir ja auch nicht ausgedacht.

00:14:08: Ich habe mir das auf Medizinseiten zusammengeklaubt.

00:14:12: So, wir kommen weiter aber im Fall über diese Ergebnisse.

00:14:16: Wird wieder die Oberärztin am Telefon informiert.

00:14:19: Und die ordnet die Tieflagerung von Martin's Bein an.

00:14:24: Den Patienten persönlich, Martin sieht sie nicht.

00:14:28: Der Zustand von Martin verschlimmert sich und was jetzt folgt,

00:14:31: sind zwei Notoperationen.

00:14:33: Zur Revision und zur Spülung der Wunde.

00:14:35: Das Kompatmentsyndrom wird dabei absolut außer Acht gelassen.

00:14:40: Was macht man denn eigentlich beim Kompartmentsyndrom? Wie behandelt man das denn?

00:14:43: Also das Kompatmentsyndrom wird im Regelfall dadurch behandelt, dass man den Gewebedruck, den muss man mindern.

00:14:50: Also den muss man rausnehmen aus dem Ganzen.

00:14:53: Ich habe da so ein Fachbegriff gefunden, Kompatmentspaltung.

00:14:56: Genau, dadurch kommt es quasi wieder zu einer Gewebedurchblutung.

00:15:01: Die ist ja gestört und der muss man entsprechend begegnen.

00:15:04: Wie gesagt, bei Martin wird das Kompatmentsyndrom außer Acht gelassen. Die Wunde wird halt gespült.

00:15:11: Erst als Martin's Bein immer weiter anschwillt, erfolgt eine sogenannte Kompartmentspaltung.

00:15:17: Jetzt passiert es dann.

00:15:19: Dabei werden allerdings dauerhaft Nerven beschädigt.

00:15:22: Und das geht noch weiter jetzt.

00:15:24: In einer weiteren Operation wird eine Bypassverlängerung durchgeführt,

00:15:28: weil der Bypass vor der Operation offenbar zu kurz bemessen wurde.

00:15:32: Und jetzt wird es noch abenteuerlicher.

00:15:34: Martin's Wunde heilt nicht.

00:15:36: Trotzdem wird er entlassen und in die Reha geschickt.

00:15:39: Wegen der Schmerzen muss er die wieder abbrechen.

00:15:42: Zwischendurch wurden mehrere Wundrevisionen durchgeführt.

00:15:46: Martin kann drei Wochen lang das Krankenbett nicht verlassen.

00:15:50: Zu der Zeit bekommt er weder Krankengymnastik noch eine Schiene.

00:15:55: Woraufhin sich ein Spitzfuß bei ihm entwickelt. Jesus!

00:16:01: Was ist das jetzt, was Martin da einleiden muss?

00:16:04: Es reicht, wenn du mich Peter nennst.

00:16:06: Wir ziehen einmal Jesus ab. War ich schon doppelt?

00:16:08: Nein. Zum Spitzfuß hat man früher ein Stück weit dispektierlich,

00:16:14: also abschätzig Pferdefuß auch gesagt.

00:16:17: Das ist im Prinzip das Gehen auf den Zehenspitzen.

00:16:21: Wie bei Frauen, die in Pumps laufen.

00:16:25: Beim Spitzfuß steht die Ferse so hoch, dass sie nicht mehr auf den Boden aufgesetzt werden kann.

00:16:32: Die Patienten gehen deshalb in diesem Zehenspitzgang.

00:16:36: Vielen gelingt es nicht, den gesamten Fuß auf den Boden aufzustellen oder abzurollen.

00:16:40: Es bleibt dann quasi immer auf den Zehnen.

00:16:43: Also das kommt jetzt bei Martin auch noch obendrauf. Wochen später.

00:16:47: Kommt er dann wieder in eine Reha-Klinik?

00:16:50: Auch den Aufenthalt muss er abbrechen, weil seine Beinwunde nach wie vor nicht geschlossen ist

00:16:55: und nur mit einem Saugkompressenverband versorgt ist.

00:16:58: Da Martin immer noch zu starke Schmerzen hat, sucht er wieder das Krankenhaus auf.

00:17:03: Da wird ihm jetzt Eigenhaut transplantiert und die offene Wunde am Bein erfolgreich verschlossen.

00:17:09: Die Ärzte sagen aus, wäre Martin nur ein oder zwei Tage später in die Notaufnahme gekommen,

00:17:14: dann hätte man ihm voraussichtlich das rechte Bein amputieren müssen.

00:17:17: Damit befinden wir uns an dieser Stelle jetzt erst mal am Ende dieses Behandlungsmarathons.

00:17:24: Das geht aber noch weiter. Also teilweise haben wir euch ja schon am Anfang des Falles geschildert,

00:17:28: wie das Leben von Martin heute aussieht.

00:17:30: Er hat ständig starke Schmerzen, Nervenschmerzen.

00:17:34: Er ist täglich auf die Einnahme von Morphine und anderen Schmerzmitteln,

00:17:39: zum Beispiel auch Oxycodon angewiesen.

00:17:41: Da wissen wir, dass das ja sehr stark abhängig macht.

00:17:44: Außerdem trägt Martin ein Implantat, das die Nerven stimulieren soll,

00:17:49: um so die Schmerzen etwas zu dämpfen.

00:17:51: Auch dafür war wieder eine Operation notwendig.

00:17:54: Martin kann sich nur für kurze Strecken ohne Hilfsmittel fortbewegen.

00:17:57: Er muss einen orthopädischen Schuh tragen.

00:18:00: Durch die Behandlung im Krankenhaus wurde er psychisch traumatisiert.

00:18:04: Er befindet sich im psychologischen Behandlung.

00:18:07: Und er hat große Angst vor seiner weiteren Zukunft.

00:18:10: Er kann nicht mehr Auto fahren, weil ihm für einen Schaltwagen

00:18:14: die Kraft einfach fehlt, die Kosten für den Umbau eines Autos kann er nicht tragen.

00:18:18: Durch die Operation und die Behinderung hat er vollständig seine Selbstständigkeit verloren.

00:18:24: Also es geht wirklich in seinem Leben nichts mehr ohne Hilfe.

00:18:27: Das ist so unfassbar viel.

00:18:30: Also das ist eine Krankengeschichte, die ist ja wie so eine Achterbahnfahrt.

00:18:33: Peter, wo fängt man denn da jetzt an?

00:18:35: Also ich wäre völlig überfordert.

00:18:37: Ja, also wir müssen eigentlich da anfangen, wo zum ersten Mal die Verdachtdiagnose eines Kompartment-Syndroms genannt worden ist.

00:18:45: Es ist ja weitergegeben worden an den behandelnden Chirurgen.

00:18:49: Und der ist ihm ja nicht weiter nachgegangen, obwohl sämtliche Symptome, die festgestellt worden sind, dafür gesprochen haben.

00:18:57: Du hast ja teilweise schon genannt, hinzu kam ja auch, dass der Unterschenkelumfang deutlich zugenommen hatte.

00:19:04: Und hinzu kommt, dass Martin die gesamte Nacht über sehr starke Schmerzen mit rezidivierenden Krämpfen im Unterschenkel geklagt hat.

00:19:16: All das sprach dafür, dass wirklich ein Kompartment-Syndrom wie von einer Ärztin ja auch angenommen vorlag.

00:19:23: Aber dem wurde keine weitere Beachtung geschenkt.

00:19:26: Es wurde einfach nichts unternommen in diese Richtung, um das nochmal zu verifizieren und dann später auch zu therapieren.

00:19:33: Und das ist nachher auch im weiteren Verlauf der Hauptansatz gewesen, um einen Fehler dann wirklich dingfest und vorwerfbar zu machen.

00:19:44: Und vielleicht an dieser Stelle einer meiner beliebten, vielleicht auch weniger beliebten Exkurse, ja,

00:19:52: und zwar nicht ganz, aber schon in diesem Gesamtkontext der Grundsatz der horizontalen Arbeitsteilung.

00:20:01: Also, was versteht man darunter im Medizinrecht?

00:20:05: Wenn jetzt beispielsweise der Radiologe fertigt ein CT an und stellt danach einen entsprechenden Befund,

00:20:14: dann kann sich der nachher vielleicht dann operierende Chirurg im Regelfall auf diesen Befund verlassen.

00:20:23: Also, er muss das nicht nochmal selbst hinterfragen.

00:20:26: Da gilt der sogenannte Vertrauensgrundsatz.

00:20:29: Also, der Chirurg haftet dann nicht, wenn dieser Befund möglicherweise falsch gewesen ist.

00:20:35: Er haftet nur dann, wenn Qualifikationsmängel oder offenkundige Fehler des Radiologen vorgelegen haben

00:20:43: und er es quasi hätte erkennen müssen, dass der Befund nicht stimmen kann.

00:20:47: Oder er intraoperativ feststellt, nein, was der Radiologe befindet hat, das stimmt nicht.

00:20:54: Dann muss er auch notfalls so eine Operation abbrechen.

00:20:57: Aber im Grundsatz ist es so, man kann sich darauf verlassen, dass der Kollege, der vorbefundet hat,

00:21:03: dass er das richtig gemacht hat.

00:21:05: Das ist jetzt nicht der konkrete Fall, den wir haben.

00:21:08: Hier war es ja in einem Krankenhaus, das waren ja gleichgestellte Ärzte,

00:21:13: und die eine Ärztin sagt hier, du musst dann nachschauen,

00:21:16: ein Kompartmentsyndrom könnte vorlegen und unternimm etwas.

00:21:19: Aber dass man einmal gehört hat, diese horizontale Arbeitsteilung, was die Haftung anbelangt.

00:21:25: Das ist der Exkurs insoweit.

00:21:27: Dann jetzt noch mal runtergebrochen auf unseren Fall, damit wir es auch alle verstehen.

00:21:31: Wen habt ihr denn da jetzt auf dem Kieker gehabt?

00:21:33: Die Oberärztin, die am Telefon ihre Diagnose abgegeben hat oder der Chirurg, der was unterlassen hat?

00:21:39: Nein, die Oberärztin hat ja insoweit alles richtig gemacht,

00:21:42: sondern dann den entsprechenden Chirurgen, der nicht tätig geworden ist.

00:21:46: Wir haben letztendlich auch den Krankenhausträger wieder in Anspruch genommen,

00:21:51: und zwar außergerichtlich, wie wir das eigentlich immer machen.

00:21:55: Und haben im Vorfeld, hatten wir einen Gutachten eingeholt über den medizinischen Dienst.

00:22:02: Damals hieß das noch Medizinischer Dienst der Krankenversicherung, der MDK.

00:22:07: Mittlerweile MD in einer anderen Folge auch schon mal drauf hingewiesen.

00:22:11: Du wurdest korrigiert, so sieht es aus.

00:22:14: Genau, und da ist es so, dass der MD-Gutachter gesagt hat,

00:22:20: dass die dokumentierte Symptomatik sehr, sehr gut mit einem Kompartment-Syndrom vereinbar gewesen ist.

00:22:27: Und obwohl der Operateurin, der Befund telefonisch geschildert worden ist,

00:22:33: sei sie es nicht als erforderlich an den Patienten selbst zu untersuchen,

00:22:38: um das Kompartment-Syndrom dann zu verifizieren oder auch ausschließen zu können.

00:22:43: Und das ist natürlich vorwerfbar.

00:22:46: Und das ist letztendlich auch Veranlassung gewesen,

00:22:50: für die Versicherung des Krankenhauses in eine Regulierung einzutreten.

00:22:55: Aber nicht ohne Schwierigkeiten.

00:22:57: Wir haben nämlich noch etliche Male hin und her geschrieben,

00:23:00: weil das Gutachten des medizinischen Dienstes wurde zunächst in allen Punkten in Zweifel gezogen,

00:23:06: vom Haftpflichversicherer des Krankenhauses.

00:23:08: Also hat alles abgelehnt, hat gesagt, wir sehen das alles komplett anders.

00:23:12: Da musste man gar nicht dran denken, auch wenn die Oberärztin da entsprechende Verdachtsdiagnose hatte.

00:23:19: Die war falsch (natürlich war die nicht falsch, hat sich ja im Nachhinein herausgestellt,

00:23:24: dass es genauso gewesen ist)

00:23:26: Aber da hat sich der Versicherer sehr schwer getan zu regulieren, hat erst mal alles abgelehnt.

00:23:32: Wir haben dann nochmal eine ergänzende, gutachterliche Bewertung über den medizinischen Dienst eingeholt.

00:23:38: Und der Gutachter hat noch mal gesagt, also was der Haftpflichtversicherer in dem Fall ausführt,

00:23:45: ja, ich glaube, er hat sogar geschrieben, das wäre schwachsinnig.

00:23:49: Das ist eine deutlich und eher seltene Formulierung und spricht nicht so der üblichen Diktion in diesen Gutachten,

00:23:56: aber der war doch so ein Stück weit entrüstet, dass das in Abrede gestellt worden ist

00:24:00: und hat das mit deutlichen Worten zurückgewiesen.

00:24:02: Das haben wir dann auch nochmal vorgebracht.

00:24:05: Und letztendlich konnten wir uns dann auch vergleichsweise.

00:24:09: Moment, jetzt muss ich da mal so was mit Anlauf, das ist jetzt schon eine Blutgrätsche, was ich jetzt hier mache.

00:24:14: Bevor du uns sagst, was wie der Fall ausgegangen ist, ich möchte ganz gerne wissen,

00:24:19: wir haben ja einen Gutachter, der dazu was sagt.

00:24:21: Wir haben natürlich Martin, der seinen Fall schildert über euch, über die Kanzlei.

00:24:26: Was mich aber auch interessieren würde, das sind ja auch die Ärzte gefragt worden.

00:24:29: Was haben die denn dazu gesagt?

00:24:31: Die stellen sich ja auch nicht hin und sagen, stimmt, das haben wir falsch gemacht.

00:24:34: Wie haben die sich denn eigentlich dazu eingelassen?

00:24:36: Das kriegen wir meistens nicht mit, wie die Ärzte sich einlassen.

00:24:39: Das bleibt immer intern.

00:24:41: Also der Ablauf ist so, dass der Versicherer über die Verwaltungsdirektion des Krankenhauses

00:24:49: oder über den ärztlichen Direktor eine entsprechende Stellungnahme einholt.

00:24:54: Die gelangt aber nicht nach Außen.

00:24:57: Also die bleibt immer intern zwischen Krankenhaus und Versicherer.

00:25:02: Das bekommen wir nicht mit.

00:25:04: Also es kann durchaus sein, und es wird auch so sein, das weiß ich aus entsprechenden Berichten,

00:25:10: dass auch Ärzte in diesem internen Bericht einmal eingestehen.

00:25:15: Ich habe etwas falsch gemacht.

00:25:17: Jenes und dieses hätte man anders machen können.

00:25:20: Also da stehen Ärzte und Ärztinnen doch zu ihrer Verantwortung, zumindest intern.

00:25:25: Man mag es verstehen oder auch nicht, dass der Versicherer das nicht nach Außen gibt,

00:25:30: aber ein Stück weit tut er das schon, wenn er sagt, ja, wir sehen hier keine Rechtsverpflichtung,

00:25:34: wir sehen kein Fehler, aber dennoch beziffert doch mal eure Ansprüche.

00:25:39: So wird das immer schön formuliert.

00:25:41: Also ohne, dass wir irgendwas anerkennen wollen, aber macht ihr mal.

00:25:45: Das heißt natürlich durch die Blume gesprochen, okay, wir sehen den Fehler auch,

00:25:49: sehen die Risiken, wenn wir einen Prozess eingehen,

00:25:52: dass wir dann noch mit weiteren Kosten und vielleicht noch mit höheren Summen belastet werden.

00:25:56: Und vielleicht können wir das hier vergleichsweise außergerichtlich regeln

00:26:00: und wir sparen uns den ein oder anderen Euro.

00:26:03: Und letztendlich heißt das ja, wir sehen den Fehler ein und sind bereit zu regulieren.

00:26:09: Peter, entschuldige die Blutgrätsche, aber jetzt roll ich dir den finalen Teppich aus.

00:26:13: Wie ist der Fall ausgegangen?

00:26:15: Wir hatten hier die sogenannten vermehrten Bedürfnisse, also im Bereich der Pflege.

00:26:20: Wir hatten einen Haushaltsführungsschaden, weil er konnte seinen Haushalt ja nicht mehr so ausüben,

00:26:25: wie vor dem Ereignis.

00:26:28: Und da vielleicht als Ergänzung gut zu wissen ist, das wissen auch die Allerwenigsten,

00:26:34: dass man auch einen fiktiven Haushaltsführungsschaden gelten machen kann.

00:26:38: Also man muss nicht jemanden eingestellt haben und dann für die Leistungen,

00:26:42: die man für den erbringen musste, Ersatz verlangen, sondern es geht auch fiktiv.

00:26:47: Also man braucht ja vielleicht mehr Zeit und kann sich diese mehr Zeit im Haushalt dann auch entsprechend

00:26:53: als Schadensersatz ersetzen lassen.

00:26:56: Und hier gab es noch weitere Schadenspositionen.

00:27:00: Wir hatten noch einen kleinen Erwerbsschaden, der war nicht allzu hoch.

00:27:04: Und wir hatten noch so Medikamentenzuzahlung und Fahrtkosten.

00:27:08: Alles noch im übersichtlichen, überschaubaren Bereich.

00:27:11: Aber letztendlich ist es dann zu einer Zahlung im deutlich sechsstelligen Bereich gekommen, außergerichtlich.

00:27:18: Das war, denke ich, auch vertretbar.

00:27:20: Man muss ja überlegen, wenn man ins gerichtliche Verfahren geht, kann es auch sein, dass das Null rauskommt.

00:27:27: Das muss man immer überlegen, wenn man einen außergerichtlichen Vergleich ablehnt,

00:27:33: dass es im Worst Case auch dazu kommen kann, dass plötzlich ein Gerichtsgutachter vielleicht sagt,

00:27:38: "Ne, ich sehe das ganz anders, da ist doch nichts falsch gemacht worden."

00:27:41: Oder aus rechtlichen Gründen und so weiter und dann gibt es gar nichts.

00:27:44: Also das muss man immer überlegen.

00:27:46: Es war jetzt vielleicht nicht der Spatz in der Hand und die Taube auf dem Dach, aber vielleicht die Amsel in der Hand.

00:27:52: Der Betrag war insofern schon durchaus angemessen.

00:27:56: Und letztendlich war Martin damit zufrieden.

00:27:59: Und er hat sich ja auch ein langwieriges, gerichtliches Verfahren erspart

00:28:04: und konnte sich dann in erster Linie auf seine Genesung konzentrieren.

00:28:09: Aber der Dauerschaden, wie du ihn auch beschrieben hast, ist natürlich geblieben.

00:28:13: Und das wird ihn auch bis an sein Lebensende leider begleiten.

00:28:17: Ja und wie so oft an dieser Stelle wünschen wir natürlich auch den Martin alles Gute weiterhin.

00:28:22: Peter, guck mal auf die Uhr.

00:28:24: Wir sind heute ein bisschen länger zu Gange hier mit unserem Podcast.

00:28:28: Jetzt haben wir ja eigentlich überhaupt keine Zeit mehr, unseren Hörern dieses kleine Geheimnis zu verraten.

00:28:33: Habe ich ja letzte Woche schon mal angeteast, wir werden mit unserem Podcast umziehen.

00:28:38: Aber ihr werdet uns nicht verlieren.

00:28:41: Auf gar keinen Fall.

00:28:43: Aber wie gesagt, jetzt ist es jetzt schon ein bisschen spät.

00:28:45: Was meinst du, soll man das erst zum nächsten Mal verraten?

00:28:47: Ja ich denke auch, wir sind jetzt heute ein bisschen über unsere übliche Zeit hinausgeschritten.

00:28:51: Darum berichten wir davon nächste Woche Donnerstag, wenn es wieder heißt,

00:28:56: Tatort Krankenhaus, wenn Ärzte Fehler machen mit Tanina und Peter.

00:29:01: Und bis dahin sagen wir, Tschüssi.

00:29:04: Tatort-Krankenhaus, der Podcast mit Tanina Rottmann und Peter Gellner.

00:29:09: Copyright WDR 2021

Kommentare (1)

Aura

ICH LIEBE EUCH !! Beim Arbeiten ist es soooo cool <3

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